Boulder

Stefan Manuel Neis

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Aktuelles

Nach zwei Tagen mit viel Arbeit bin ich heute wieder losgezogen und habe mir einen anstrengenden Trail rausgesucht – zum Royal Arch. Anstrengend war er wirklich – aber die Aussicht belohnte wirklich königlich!

Während am Anfang des Trips noch Stille bzw. die Stadtgeräusche zu hören waren, war der letzte Teil der Wanderung begleitet vom Livekommentar des örtlichen Stadionsprechers. In Boulder ist wieder mal ordentlich was los, das erste Footballspiel der Saison gegen Central Arkansas. Und da das Stadion in der Ebene liegt, hört man auf dem Berg fast alles… Während ich das hier schreibe, steht es 14:14…unten habe ich ein Video angehängt, was hier mit dem Maskottchen Ralphie abgeht...

Ein ganz kurzer Einblick in das, was ich arbeite. Eine der Vorlesungen heißt „Commercial Spaceflight Operations & Communications“. Dabei handelt es sich um einen interdisziplinären Kurs, der einerseits vom Institut für Raumfahrt und andereseits vom Institut für Telekommunikation gehalten wird. Prinzipiell geht es um „private Raumfahrt“ – Telekommunikationssatelliten zum Beispiel, oder Weltraumtourismus. Weil das Hauptziel des Kurses die Vermittlung der „Realität“ ist, also nicht die Theorie, sondern die Praxis, werden einige Vorlesungen darüberhinaus von Vertretern der Industrie gehalten.

Dazu lohnt es sich natürlich zu wissen, dass an der CU Boulder nicht weniger als 18 NASA- Astronauten gearbeitet haben oder arbeiten. An dieser Stelle ein kleiner Einschub: Das Institut für Raumfahrt hat in seinem „Design“ unter anderem ein Bild von einem Astronauten, der im All schwebt. Es begab sich dann, dass ein neuer Professor eingestellt wurde, und das erste, was er bei seiner Einführung sagte: „Wisst ihr eigentlich welchen Astronauten ihr in eurem Design auf dem Bild habt? Mich…“

Aber zurück. Ein weiteres Ziel des Kurses ist, dass jeder Student das lernen soll, was ihn am meisten interessiert. Daraus soll dann am Ende des Semesters ein Paper entstehen. Auf dem Weg dahin werden vier kleine Präsentationen erwartet, die unter anderem dazu dienen, herauszufinden, welches Thema man bearbeiten will. Ich habe mir gedacht, an das anzuknüpfen, was ich letztes Semester in Darmstadt gemacht habe: Unfalluntersuchung und -forschung. Und so lautet das Thema meiner ersten Präsentation: „The future of Space Accident Investigation – Commercial Spaceflight Challenges Space Accident Investigation“. Der Inhalt kurz, für die, die es interessiert, der Rest überspringt diesen Absatz einfach: Raumfahrt ging bisher von Regierungen bzw. deren Behörden aus. Bei einem Unfall untersucht jene Behörde diesen (bzw. z.B. die Air Force wenn es sich um Startunfälle handelt). Wer ist aber verantwortlich, wenn ein Unfall durch ein privates Raumschiff über 100km Höhe passiert (= rechtliches Niemandsland)? Zweitens: je mehr Raumschiffe, Satelliten, etc. und je mehr Starts, desto höher die Wahrscheinlichkeit von Kollisionen mit z.B. Satelliten oder Weltraumschrott (und davon gibt’s jede Menge). Daher: eine gescheite internationale, unabhängige Unfalluntersuchungsbehörde muss her, die Unfälle wie in der kommerziellen Luftfahrt entsprechend aufarbeitet!

So, bei Gelegenheit werde ich auch noch mehr über das zweite Fach erzählen!

Ach ja. Letzte Woche wurden in der Stadt zwei Bären gesichtet, Mutter und ihr Junges. Aber (leider?) nicht hier in diesem Viertel... mehr Richtung Berge.

 

 

Eindrücke