Boulder

Stefan Manuel Neis

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Schlaflos in Boulder

Boulder, es geht in die zweite Runde, ich bin wieder da! Doch Boulder hält einige Überraschungen für mich bereit, auf die ich nicht gefasst war. Kein guter Start. Die ersten vierundzwanzig Stunden Boulder hier kurz zusammengefasst:

  1. Denver hat einen schönen und großen Flughafen. Wenn man Pech hat, ist man schonmal einen Kilometer zu Fuß unterwegs bis man an seinem Gate ist, so wie ich das bei meiner Abreise erfahren konnte. Jetzt aber eine neue Erfahrung, das erste Mal Ankunft im internationalen Teil. Keine schöne Erfahrung. Denver bringt es auf nicht wirklich viele internationale Flüge, und dementsprechend sind die Örtlichkeiten nicht auf die gleichzeitige Ankunft von Lufthansa-Jumbo, British Airways-Triple Seven und Frontier-Airbus ausgelegt. Ich stehe eine geschlagene Stunde in der Schlange vor der Einreise. Es geht nur um Millimeter voran. Immer wenn man denkt, es geht weiter, kommt wieder ein Schwall Crew-Mitglieder, die sowieso immer Vorrang haben, oder (wie fies!) irgendwelche Ausländer, die sich fälschlicherweise in der Schlange für Amerikaner angestellt haben und dann plötzlich vor dürfen. Wenigstens erwische ich danach gleich einen Sonderbus nach Boulder. Zwei Stunden Fahrt - davon eine im Stau. Um halb 7: Ankunft daheim.
  2. Nach über 8000km Reise und fast keinen Problemen dann der abrupte Halt nur 2 Meter von meinem Bett. Das Türschloss blockiert, keine Chance. Nach zwei Stunden, unzähligen Telefonaten, Hausmeister-Notdienst, etc. dann ein Durchkommen mit roher Gewalt. Repariert wirds...irgendwann nächste Woche. Ich sei nicht der einzige mit dem Problem.
  3. Mein Mitbewohner hat fleißig Party gemacht in unserem Apartment. So sieht es auch aus. Soeben hat er sich endlich erbarmt aufzuräumen und sauber zu machen. Fleißig haben sich seine Gäste auch an meinem Handtuch sowie meinen Resten im Kühlschrank bedient, die für die erste Woche hier bestimmt waren.
  4. Super schlecht geschlafen heute Nacht. Jetlag. Obwohl ich hundsmüde war, erst konnte ich nicht einschlafen und dann lag ich noch vier Stunden wach.
  5. Nach dem aus-dem-Bett-quälen heute morgen, einem Kaffee, erstmal einkaufen! Aber: Es tut sich nichts. Null, nada. Auto gibt keinen Mucks von sich. Diagnose: Batterie leer. Es war offensichtlich auch hier einfach zu kalt. Na toll. Der AAA (amerikanischer ADAC) kommt nach anderthalb Stunden und verspricht, jemanden mit einer neuen Batterie "demnächst" vorbeizuschicken. Wenigstens habe ich dann von der Mitgliedschaft bei AAA auch mal Gebrauch gemacht! Nach weiteren zwei Stunden steht der AAA erneut vor der Tür. Aber, da macht er große Augen, solch eine Batterie, nein, die hätte er nicht. Möglichkeit A, warten bis Donnerstag, dann hätte er eine. Möglichkeit B, er "jump-startet" mich und ich starte eine Tour durch sämtliche Werkstätten Boulders um eine Batterie aufzutreiben. Dazu habe ich keine Lust und außerdem bin ich viel zu müde, ich nehme Tor 1 = Möglichkeit A. Also bis Donnerstag kein Auto. Ich marschiere los um das nötigste bis dahin einzukaufen.

Wie geht es weiter? Es wird sich zeigen...

Immerhin gibt es auch Positives zu berichten. Dazu gehören kostenloses WLAN im Flugzeug (= Skypen auf 11000m) und der Bescheid, dass am Montag der zweite Teil des Stipendiums auf mein Konto überwiesen wird.