Boulder

Stefan Manuel Neis

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Zeit für eine (Zeit-)Reise

Nach Beedingung des zweiten Semesters und vor dem Beginn des Praktikums habe ich genau 8 Tage frei. Nach dem Umzug nach Englewood am Dienstag war ich von Donnerstag bis Samstag unterwegs. Diesmal nicht weit weg, sondern in Colorado. Aber doch weit genug. Südwest-Colorado: Durango, Silverton und Mesa Verde.

Mit fünf Stunden Verspätung komme ich in Farmington, New Mexico, an. Am Ende der Welt. Eine weitere Stunde später bin ich endlich in Durango, Colorado. Es ist schon knapp 7 Uhr. Einchecken im Hotel und ich mache mich gleich wieder auf den Weg ins Stadtzentrum. Mhm, etwas enttäuschend. Die meisten Geschäfte haben schon zu und sooo toll, wie ich es mir vorgestellt hatte, war es nun auch wieder nicht. Ich laufe den Animas River entlang, den historischen Stadtkern erkunde ich und bringe schonmal in Erfahrung, wo der Parkplatz für morgen ist. Zum Abschluss nehme ich den Rim Drive hoch zum Fort Lewis College. Von dort hat man einen guten Blick auf die Stadt und die untergehende Sonne hinter den schneebedeckten Bergen, die San Juan Mountains (gehören zu den Rocky Mountains dazu).

Am Freitag stehe ich früh auf. Heute stehen sieben Stunden Zugfahrt an. Historische Dampfeisenbahn entlang des Animas River von Durango nach Silverton, einer "alten" (120 Jahre) Silberstadt. Mit Höchstgeschwindigkeit 30mph gehts gemächlich aus Durango in die Ebene, eher: langweilig. Dann aber, nach einer Stunde Fahrt, erklimmt der Zug die ersten Ausläufer der San Juan Mountains. Die Maschine arbeitet hart, und die Ausblicke werden grandios. Bis Silverton sind es dreieinhalb Stunden Fahrt. Zwei kurze Halte zum Wasser tanken. Das Auge kann sich unterwegs nicht satt sehen. Insgesamt 54 Meilen und 3000 Höhenfuß gehts immer dem Fluss entlang. Die Vegetation verändert sich, und auch die Temperatur sinkt merklich. In Silverton schneit es. Bin ich froh, dass ich meine Wintersachen mitgenommen habe!

Bevor der Zug wieder zurück fährt, sind es gute zwei Stunden in Silverton. Ich esse was und erkunde das trostlose Dorf am Ende der Welt. 300 Leute leben hier noch das ganze Jahr über, man lebt: von den Touristen, die mit dem Zug kommen. Wenn es den Zug nicht mehr gäbe... was wäre dann aus Silverton? Und auch Durango zieht nur der historischen Dampfeisenbahn noch Touristen an..

Begleitet wird die Zugfahrt von zwei historischen Erzählerinnen. Beide verkörpern historische Personen, z.B. eine Indianerin und erzählen von ihrer Zeit. Spannend. Allerdings ist man irgendwann das Sitzen leid. Gut, dass man im Zug hin und her laufen kann. Ich verbringe einen Teil der Fahrt in den offenen Wagen. Es riecht nach Natur, nach Dampflok und Rauch... Wald, Tannennadeln, Wasser, Sonne, schneebedeckte Berge. Super! Es hat sich gelohnt.

Am Samstag, bevor es zurück nach Englewood geht, Ausflug in den Mesa Verde National Park. Eine Dreiviertelstunde von Durango. Es ist warm in der Sonne. Tshirt-Wetter. Noch mehr Zeitreise, ins Jahr 1200 und noch weiter. Ich besichtige das Spruce Tree House. Für die geführten Touren zum Cliff House und Balcony House habe ich leider keine Zeit. Ich halte mein Mittagessen am Sun Temple Point mit Blick aufs Cliff House. Zeitreise.

Dann, Rückfahrt nach Durango. Am Flughafen verfolgt mich wieder das Pech. Flug gestrichen. United bucht mich automatisch auf den nächsten Flug, der ist aber erst morgen nachmittag. Das ist keine gute Idee. Nach langem Hin und Her bin ich froh, dass ich früh am Flughafen war. Ich nehme die US Airways Maschine in die Gegenrichtung nach Phoenix und von dort United nach Denver. Klappt. In Phoenix sinds 33 Grad. In Denver 8. Und Regen. Während ich diese Zeilen schreibe, schneit es.

Hier folgen jetzt noch ein Haufen Bilder. Viel Spaß beim Durchgucken!

Durango & Silverton Railroad

Mesa Verde National Park