Boulder

Stefan Manuel Neis

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Nach der Flut...

...kommt das Aufräumen! Der Alltag beginnt langsam wieder in Boulder, die öffentlichen Einrichtungen und die Universität sind nach vier Tagen Zwangspause wieder geöffnet. Sehr zum Missfallen meines Mitbewohners muss er heute wieder in die Uni. Ich bin sowieso erst morgen wieder dran. Daher heute wieder ein kleiner Einblick!

Der größte Evakuierungseinsatz seit Katrina. Nun. Heute vor einer Woche hat die Katastrophe angefangen, und noch immer hat die Sonne große Schwierigkeiten, sich durch die Wolken blicken zu lassen. Bis vorhin hat es auch noch geregnet. Jetzt beginnt das große Aufräumen. Hochsaison für Handwerker, Feuerwehr, Polizei, alle Arten von Pumpen-, Putzmaterialien-, Einrichtungs-, und was-weiß-ich-alles-Verkäufern, nebst Kanal- und Rohrreinigernotdiensten. Autowaschanlagen und Trinkwasserverkäufer. Achja, Baggervermieter hab ich vergessen und Baufirmen. Brückenbauer und Straßenbelagshersteller (wäre das was für die Firma Raschig??). Wahrscheinlich hunderte Kilometer von Straßen müssen neu gemacht werden, alles unter- oder überspült von den reißenden Creeks in den Canyons ins Gebirge.

Derweil sind die Bagger und Radlader hier in Boulder damit beschäftigt, die Straßen vom Chaos zu befreien um wenigstens ein Durchkommen zu ermöglichen. Pech für diejenigen, die tiefer wohnen, denn die bekommen jetzt die Drecksbrühe aus den Kellern derjenigen, die weiter oben wohnen und alles auf die Straße pumpen. Aber wenigstens die Hilfsbereitschaft soll außerordentlich hoch sein. 

Es ist fast langweilig geworden hier. Alle Wege in die Berge sind nach wie vor dicht, alle Wanderwege sowieso gesperrt.

Aber gut, es gibt auch noch anderes zu berichten:

Zuerst - hier findet derzeit die Freiluftpremiere der neuen Deutschland-Mode statt. Das was bei euch derzeit noch als absolutes No-go gilt, hier kommt es gerade auf und erfreut sich bei der Jugend immer größerer Beliebtheit. Was ich meine, das seht ihr unten auf zwei Bildern.

Gestern konnte ich meine nicht vorhandenen medizinischen Kenntnisse live unter Beweis stellen. Mein Mitbewohner rief nachts aus dem Zimmer neben an bei mir an, um mich zu wecken und um einen kleinen Eingriff bei ihm auszuführen. Er ist leidenschaftlicher Skateboarder (er hat mehr Boards als Hosen wahrscheinlich, und das ist auch das einzige aufgeräumte in seinem Zimmer) und da kommt es schonmal vor, dass das Board unter einem plötzlich wegfährt und man unsanft fällt. So hat er sich vor einigen Monaten die Schulter ausgerenkt, und das passiert seitdem häufiger, entweder bei falschen Bewegungen oder wenn er die Schultermuskeln zu sehr entspannt. In drei Wochen ist endlich eine Operation angesetzt. Nun, aber gestern nacht war es wieder soweit und Stefan noch im Halbschlaf durfte ohne jegliche Vorkenntnisse bei einem vor Schmerzen halb betäubten die Schulter wieder einrenken. Kurz: Operation erfolgreich! :-)

Samstag Abend verbrachte ich bei den Eltern meines Mitbewohners in Niwot (gute 20min von hier), sehr nett!

So, das wars erstmal wieder mit Neuigkeiten. Viel passiert ist ja hier (außer Regen) nichts und ich habe das Wochenende auch zu 99% drinnen verbracht.

 

 

Eindrücke